Wie entsteht ein Tarifvertrag

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Wie entsteht ein Tarifvertrag?

Tarifverträge regeln unsere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen, von der Vergütung über Arbeitszeiten bis zum Urlaub. Und wenn ein Tarifvertrag ausläuft, verhandeln Gewerkschaften und Arbeitgebende über einen neuen. Höchste Zeit, um mit den Tarifrebell*innen für gute Arbeit und Ausbildung zu streiten!

Wie läuft eine Tarifrunde ab?

Mit dem Auslaufen eines Tarifvertrags – vorausgesetzt, dass es für deine Branche überhaupt schon einen gab – beginnt eine neue Tarifrunde. Und so geht’s:

1

Leute mobilisieren

Ohne dass viele Beschäftigte ihre Stimme erheben, passiert auch nichts. Tarifrebell*innen - das seid ihr Auszubildende und junge Beschäftigte in Betrieben und Dienststellen! Nur gemeinsam erzielen wir gute Ergebnisse.

Bereits viele Wochen vor den ersten Verhandlungsterminen organisieren wir uns. Gemeinsam diskutieren wir: Was muss sich ändern und was wollen wir eigentlich? Außerdem reden wir darüber, wer mitmacht. Und dafür gilt es, alle Auszubildenden, dual Studierenden, alle Kolleginnen und Kollegen anzusprechen und zu begeistern.

2

Forderungen diskutieren

Nur wenn alle Beschäftigten hinter unseren Forderungen stehen, können wir Erfolg haben. Deshalb gestalten wir einen Diskussionsprozess, in dem alle zu Wort kommen und informiert werden.

3

Verhandlungen unterstützen

Nachdem unsere Forderungen an die Arbeitgeberseite überreicht wurden, müssen diese ein Angebot vorlegen. Und damit beginnen die eigentlichen Verhandlungen. Diese führen auf unsere Seite Vertreter*innen aus der Tarifkommission, die auch mit jungen Mitgliedern besetzt ist.

Die Erfahrung zeigt: Je weniger Beschäftigte Mitglieder bei ver.di organisiert sind und sich an möglichen (Warn-)Streikaktionen beteiligen, desto schlechter fällt der Abschluss für die ganze Belegschaft aus.

Wir Tarifrebell*innen müssen in dieser Phase deshalb Kolleginnen und Kollegen organisieren und gemeinsam klar machen, dass wir es ernst meinen.

4

Gemeinsam streiken

Wenn die Tarifverhandlungen nichts gebracht haben und eventuell auch eine Schlichtungsrunde kein Ergebnis hatte, dann ruft ver.di zum Streik auf. Der Streik ist unser letztes und auch unser stärkstes Mittel. Deshalb streiken wir auch nicht einfach mal so, sondern nehmen die Entscheidung sehr ernst.

Der Streik, also die Zurückhaltung von Arbeitskraft, ist das einzige Mittel der Beschäftigten, Umsätze und Gewinne von Unternehmen zu beeinträchtigen. Das Recht auf Streik leitet sich aus der im Grundgesetz garantierten Koalitionsfreiheit ab. Es soll dazu dienen, das Machtungleichgewicht zwischen Unternehmen und abhängig Beschäftigten auszugleichen.

In die Entscheidung zum Streik fließt ein, wie viele Mitglieder ver.di in den betreffenden Unternehmen hat und wie streikbereit diese sind. Auch berücksichtigen wir die wirtschaftliche Lage und den größeren politischen Kontext.

5

Erfolge feiern

Wer einen guten Tarifvertrag erstritten hat, weiß, dass es den Einsatz wert war. Denn gute Tarife sind ein Gewinn für alle Beschäftigten und die Grundlage guter Arbeit. Wer davon nicht überzeugt ist, muss nur in Branchen ohne Tarifvertrag schauen.

Deshalb müssen ein guter Tarifvertrag und die aktive Beteiligung von so vielen Tarifrebell*innen auch gebührend gefeiert werden.

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