Private Banken

ver.di Jugend

© Anne Neier

Tarifrunde private Banken

Nach neun Monaten ergebnisloser Verhandlungen und mehreren Monaten Sprachlosigkeit auf Arbeitgeberseite steht nun ein Tarifabschluss mit dem Arbeitgeberverband für das private Bankgewerbe (AGV). Mit Blick auf die Funkstille beim AGV hatten viele Beschäftigte bereits eine Tarifflucht befürchtet – diese Gefahr ist nun vom Tisch! 

Allerdings ist es nicht gelungen, die Tarifverträge weiterzuentwickeln und wichtige Regelungen abzuschließen, beispielsweise zu mobiler Arbeit oder einem eigenen Nachwuchskräftetarifvertrag. Dafür konnte eine Einmalzahlung und eine Steigerung der Ausbildungsvergütung erreicht werden.

Ergebnis: Steigerung der Ausbildungsvergütung

Erstes Ausbildungsjahr:
von bislang 1.035 auf 1.150 Euro (+ 115 Euro)

Zweites Ausbildungsjahr:
von bislang 1.098 auf 1.220 Euro (+ 122 Euro)

Drittes Ausbildungsjahr:
von bislang 1.160 auf 1.300 Euro (+ 140 Euro)

Einmalzahlungen
Zudem erhalten auch Auszubildende eine Einmalzahlung bei Abschluss und im Januar 2023 in Höhe von je 100 Euro.

Rückblick und Hintergrundinformationen

Die letzte Tarifrunde im privaten und öffentlichen Bankgewerbe fand im Sommer 2019 statt. Die Einigung mit dem Arbeitgeberverband war damals nur mit großen Anstrengungen erreichbar, da die Arbeitgeber zunächst keinerlei Angebot vorlegten und überhaupt nicht auf unsere Forderungen eingingen. Nach fünf Verhandlungsrunden erzielte ver.di schließlich doch noch eine Einigung. Demnach stiegen die Gehälter in zwei Stufen um insgesamt 4 Prozent. Für Auszubildende stieg die Ausbildungsvergütung um 60 Euro zum September 2019. Der aktuelle Tarifvertrag läuft noch bis Juni 2021.

Das Ergebnis in der Tarifrunde war das Ergebnis einer außerordentlich konfliktreichen Tarifauseinandersetzung mit fünf Verhandlungsrunden. Neben der Erhöhung der Ausbildungsvergütung wurde auch eine Verhandlungsverpflichtung für einen Nachwuchskräftetarifvertrag vereinbart. Diese Verhandlungen sind bisher ohne Ergebnis geblieben.

2020 kündigte der Verband der Öffentlichen Banken (VÖB) die Verhandlungsgemeinschaft mit dem Verband der privaten Banken (AGV). Die Folge: ver.di verhandelt nun mit beiden Arbeitgeberverbänden getrennt. Der Druck auf die Beschäftigten und damit auf die Auszubildenden in den privaten Instituten steigt.

 

Rückblick 2022

Erste Verhandlungsrunde enttäuschend: Arbeitgeber legen kein Angebot vor

Die erste Verhandlungsrunde in der Tarifrunde private Banken musste ergebnislos beendet werden. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. Zu den von ver.di eingebrachten Forderungen gab es ein pauschales "Nein". Dabei gibt es viel zu tun um die Branche für junge Leute attraktiver zu machen.

Dritte Verhandlungsrunde ergebnislos - Unverschämtes Angebot der Arbeitgeber

Die dritte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern der privaten Banken (AGV) musste ergebnislos beendet werden. Hintergrund ist, dass die Arbeitgeber nicht in der Lage waren, ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zulegen.

Das waren unsere Forderungen

  • Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro monatlich
  • Einbeziehung dual Studierender in den Geltungsbereich des Tarifvertrages (ausbildungsintegrierte und praxisintegrierte)
  • Finanzielle Unterstützung bei den Mobilitätskosten in Höhe des jeweils örtlich gültigen ÖPNV-Ticketpreises (zum Beispiel Jobticket), auch auszahlbar
  • Eine verbindliche Übernahmeregelung: unbefristet und in vollzeit
  • Zur Verfügungsstellung eines digitalen Endgerätes für die Dauer der Ausbildung/Studiums durch die Unternehmen
  • Unterstützung bei Familienheimfahrten
  • Zusätzliche 5 freie Tage zur Prüfungsvorbereitung für alle Nachwuchskräfte

Ausblick: Die nächsten Tarifrunden

Ohne das Engagement der vielen Aktiven und Streikenden wäre es nicht möglich gewesen, den AGV zurück zum Verhandlungstisch zu bewegen und das bisher schlechte Angebot nachhaltig zu verbessern. 

Wollen wir künftig wieder wertschätzende Ergebnisse erzielen, moderne Rahmenbedingungen durchsetzen und echte Entlastung vereinbaren? Dann brauchen wir mehr Bewegung in den Tarifrunden, mehr Beteiligung und mehr Engagement von den Beschäftigten.

Deswegen JETZT Mitglied werden und die eigene Position stärken! Und dann: gemeinsam aktiv werden für gute und gesunde Arbeitsbedingungen!

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